Gescher. Eigentlich hätten die Pröbstinger am 24. Juni ihre Schützenmesse in der Antonius-Kapelle gefeiert. Dass sie damit freiwillig ins Festzelt ausweichen, hat seinen Grund: An diesem Tag wird der ZDF-Fernsehgottesdienst live aus Gescher übertragen - bis zu 800.000 Zuschauer aus ganz Deutschland werden vor den Bildschirmen erleben, wie die Pfarrer Udo Diepenbrock und Karl Wensink auf dem Freigelände an der Kapelle einen Gottesdienst zelebrieren. "Ein bisschen Lampenfieber hat man da schon", gesteht Wensink. Seit Monaten stimmen sich die Fernsehmacher aus Mainz mit den Kirchenvertretern aus Gescher ab, um die Live-Sendung vorzubereiten. Anlass für den Dreh in Tungerloh ist der Tag der Autobahnkirchen - schließlich wird die kleine Kapelle seit 1998 auch als Autobahnkirche genutzt.
Durch seinen Kontakt zur Akademie der Bruderhilfe, die wiederum den Tag der Autobahnkirchen organisiert, hat Franz-Josef Menker den Stein ins Rollen gebracht. "Auf die Anfrage, ob wir in Gescher mitmachen, haben alle Beteiligten positiv reagiert", verweist Diepenbrock auf Unterstützung durch Kirchenvorstand, Kapellenbeirat in Tungerloh und Schützen. Anfang des Jahres waren Wensink und Menker beim ZDF, um das "Drehbuch" abzustimmen. Der Aufwand ist immens: "Das ZDF rückt freitags mit einem 30-köpfigen Team an", so Menker. Für Ü-Wagen, Gerätewagen und Lkw mit technischem Equipment wird der Parkplatz südlich der Kapelle gesperrt. Der Samstag ist geblockt mit Voraufzeichnungen, Besprechungen und einer Generalprobe. Sonntags dann der Höhepunkt: Unter freiem Himmel - die Kapelle ist für dieses TV-Ereignis zu klein - wird eine Messe gefeiert. Der Altar wird auf einem Podest neben dem Friedhofskreuz errichtet, für über 200 Teilnehmer - eingeladen sind alle Gläubigen - werden Sitzplätze angeboten. Posaunenchor Hochmoor und die Gruppe Singsation gestalten die Messe musikalisch. Als Regenschutz wird ein großer Fallschirm aufgebaut.
"Wir haben genau 44 Minuten, danach wird ausgeblendet", weiß Diepenbrock. Sein Kollege Wensink hält die Predigt und beschäftigt sich darin mit Johannes dem Täufer und Christophorus, dem Patron
der Autofahrer. Das enge Zeitkorsett für diesen Gottesdienst sei schon ungewohnt, sagt Wensink. Aber auch spannend. Eingebettet in die Messfeier ist die Segnung von Christopherus-Plaketten, die
hinterher an Autofahrer verteilt werden.
Um 10.15 Uhr endet die Live-Übertragung. Während das ZDF-Team mit dem Abbau beginnt, laufen an anderer Stelle die Telefondrähte heiß: 20 Apparate im Haus der Begegnung und Nachbargebäuden sind
besetzt, die unter einer während der TV-Sendung eingeblendeten Rufnummer erreichbar sind. Hier können die Zuschauer anrufen, ihre Meinung loswerden und Fragen stellen - zum Gottesdienst, zur
Antonius-Kapelle, über Glaubensthemen oder auch über Gescher. Haupt- und Ehrenamtliche aus der Gemeinde werden die Zuschauerfragen beantworten. "Da können 3000 und mehr Anrufe kommen", weiß
Menker aus Erfahrungen andernorts.
Quelle: www.azonline.de
Zum Jahresende wird sie für die sakrale Nutzung geschlossen, die St. Marien-Kirche. Mit einer Schützenmesse verabschiedeten sich gestern die Gescheraner Schützenvereine von "ihrem" Gotteshaus....
Musikalisch gestaltet wurde die Messe von dem Stadtlohner Musikzug "Die Wiesentaler".
Nur selten war die Marien-Kirche in der vergangenen Zeit so gut besucht wie am gestrigen Sonntag. Die Gescheraner Schützenvereine - darunter waren Allgemeine Bürgerschützen von 1605 St. Pankratius, St. Antonius Schützengilde Tungerloh-Pröbsting, Schützenbruderschaft St. Antonius Tungerloh-Capellen, Schützenverein St. Johannes, Estern, die Hubertus-Schützen Büren, der Allgemeine Bürgerschützenverein Hochmoor sowie die Kameradschaft Gescher und die Marinekameradschaft - wollten mit dieser gemeinsamen Messe ein Zeichen der Verbundenheit setzen, wie Präsident Franz-Josef Düchting von Schützenbruderschaft St. Antonius Tungerloh-Capellen sagte.
Fahnenabordnungen zierten den Altarraum als Pfarrer Udo Diepenbrock die Heilige Messe feierte. Die Schützenvereine waren zuvor mit den Königspaaren, dem Hofstaat sowie den Vorständen feierlich in die Kirche eingezogen. "Das war schon ein bewegender Moment", so eine Kirchenbesucherin. Begleitet wurden die vereine durch die schmissigen Klänge der "Wiesentaler". Der Kirchplatz war nach dem Gottesdienst Sammelpunkt für alle Schützen und Kirchenbesucher. Unter den Klängen der Wiesentaler zogen alle zum Saal Köster-Tenbrock. Hier fand ein zünftiger Frühschoppen statt. Zu erzählen gab es hier viel. Im Mittelpunkt stand aber die Zukunft der Marienkirche. Viele hoffen, dass ein Teil dieses Gotteshauses der sakralen Nutzung erhalten bleibe. Schon in der Vergangenheit haben sich die Vereine durch Spenden für die Bilder im Chorraum, die Neugestaltung des Chorraumes und den Kreuzweg in der Marienkirche eingesetzt.
Quelle: www.azonline.de